Transgender Day of Remembrance | 20. November 2025
Am heutigen Transgender Day of Remembrance gedenken wir den aus trans*- und nichtbinärfeindlichen Gründen im vergangenen Jahr ermordeten und durch Suizid gestorbenen trans* und nicht-binären Menschen. Trans*feindlichkeit tötet, und körperliche Übergriffe sowie Suizide stehen oft im Zusammenhang mit trans*feindlichen Narrativen und verbalen Diskriminierungen.
Wir müssen gemeinsam weiter dafür kämpfen, dass trans* und nicht-binäre Menschen sicher (und glücklich) leben können. Davon sind wir weltweit und auch in NRW leider noch weit entfernt, wie auch die Lebenslagen-Studie „Queer durch NRW“ zeigt. Demnach fühlen sich 65% der nicht-binären Personen und 57% der binären trans* Menschen im öffentlichen Raum eher oder sehr unsicher. Und mehr als jede zweite befragte nicht-binäre und binäre trans* Person hat in den vergangenen fünf Jahren mindestens einen Übergriff erlebt. Trans* und nicht-binäre Menschen, die negativ von Rassismus betroffenen sind sowie behinderte trans* und nicht-binäre Menschen sind besonders stark mit Diskriminierungen und Gewalt konfrontiert.
Die diesjährigen Zahlen des
Trans Murder Monitoring (
https://tgeu.org/trans-murder-monitoring/) sind wieder erschreckend. Erfasst wurde, dass vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2025 281 trans* und gender-diverse Menschen ermordet wurden. Diese Zahl ist zwar kleiner als die aus dem Vorjahr (350 Menschen), was jedoch nicht bedeutet, dass weniger Menschen ermordet wurden. Es ist anzunehmen, dass viele Morde nicht erfasst wurden, auch, weil viel der Ermordeten von Behörden und Familien misgendert werden. Insgesamt sind seit 2009 durch das TGEU 5.322 Fälle dokumentiert worden.
Trans*weibliche Personen und/oder trans* und nichtbinäre Menschen of Color sind besonders massiv von Hassgewalt betroffen. Trans*weibliche Personen machen 90% der dokumentierten Morde aus, trans* und nichtbinäre Menschen, insbesondere trans*weibliche Menschen, of Color 88%. Besonders gefährdet sind Sexarbeiter*innen. Erschreckend ist zudem der deutliche Anstieg der Morde an trans* Aktivist*innen. 2024 lag die Anzahl der dokumentierten Fälle bei 9%, in diesem Jahr bei 14%. Damit bilden trans* Aktivist*innen, nach Sexarbeiter*innen, die zweitgrößte Zielgruppe für trans* feindliche Gewalt.
NRW-weit finden zum TDoR Gedenk- und Protestveranstaltungen statt. Hier eine kleine Auswahl:
Puls Jugendtreff Düsseldorf
https://www.instagram.com/p/DRDIuE1EVpF/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
Inside:Out Wuppertal
Ohana Paderborn
Der TDoR ist für viele besonders belastend und aufwühlend. In einem anderen Post haben wir gestern einige Community-Broschüren geteilt, die stärkend sein können. Auch Community-Veranstaltungen und z.B. Austausch mit Freund*innen könnten dir gut tun. Außerdem bietet z.B. die Telefonseelsorge anonyme Unterstützung per Telefon (116123) und per Chat (www.telefonseelsorge.de) an.